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Webbeben und mehr – 20 Jahre Homepage

Nachdem ich schon mein Homepage-Jubiläum fast verschlafen hätte, muss ich jetzt doch ein wenig dazu schreiben. Denn: 20 Jahre sind ja – gemessen an der Schnelligkeit, mit der sich das Netz verändert – schon eine kleine Ewigkeit.

Das Internet Archiv von waybackmachine.org hat den ersten Snapshot meiner Webseite 2001 angefertigt, das Bildschirmfoto zeigt die Grafik oben „under fire“.

2001 – Ihr wisst, das war das Jahr, in dem Microsoft sein Windows XP vorstellte, Gerhard Schröder Kanzler in Deutschland war und George W. Bush Bill Clinton als Präsident der USA ablöste. Und: 2001 gab es noch viele private Webseiten in supergrellen Farben, die mit Ruckelgifs zugemüllt waren.

Damals residierte meine Homepage noch unter berens.org, berens.net hatte ich mir vorsichtshalber ebenfalls gesichert. (Der Grund war: berens.de war leider bereits vergeben.)

berens.org gab ich 2002 (?) nach einem netten Mailwechsel an meinen Nameskollegen aus Kalifornien, Brad Berens, ab.

„Webbeben“

Webbeben - Screenshot 2001
„Vorsicht Webbeben!“ – Screenshot von 2001

Es gab damals einige Inhalte, die ich einfach nur lustig fand, etwa die Warnung vor „Webbeben“. Ein Javascript (war superhip damals) bewirkte, dass beim Ansurfen der Seite ein Wackeln ausgelöst wurde – quasi der Beweis, dass „Webbeben“ existierten. Dazu gab es 2001 bei mir diesen Text über Webbeben:

Was ist ein Webbeben?

Webbeben entstehen durch die hypermediale Verschiebung und Verweitung von Netzknoten (s.u.). Auch wird eine Verbindung zwischen dem exoribtanten Anwachsen der Userzahlen im Internet und der Häufigkeit von Webbeben vermutet. Laut W3-Consortium werden darum in Zukunft auch immer mehr Normalsurfer von Webbeben betroffen sein. Webbeben sind in der Praxis für den Laien jedoch fast nicht auszumachen, es sei denn die Stärke des Webbebens lässt das Monitorbild erzittern (ab Stärke 1 Vinton-Cerf-Scala). Der Fachmann erkennt Webbebengefahr nur mit speziellen Software-Messsonden, sogenannten „Messrobots“, die darauf programmiert sind, dass sie selbstständig das Internet durchstreifen und Webbebengebiete an das W3-Consortium melden können.

Sind Webbeben gefährlich?

Schockwellen eines Webbebens gelangen über Modem- oder ISDN-Leitung auf den eigenen PC. Gefährlich sind sie in der Regel nicht, d.h. erst ab Stärke 5 können Hardwaredefekte auftreten, hauptsächlich an Monitor oder Festplatte. Nach einem Webbeben dieser oder höherer Stärke empfiehlt es sich daher, den PC auszuschalten, erneut zu starten und einen Hardwaretest durchzuführen. Stärkere Webbeben führen zu Netzzusammenbrüchen, wie öfter in der Presse berichtet. Liegt z.B. ein ISP (Internet-Service-Provider) im Zentrum oder nur Einzugsbereich eines starken Webbebens, so können dessen Netzkunden sich nicht ins Internet einwählen, während Kunden anderer ISP, die nicht im Bebengebiet liegen, weiterhin ungestörten Netzzugang erhalten.

Webbeben – Erklärungsversuche

Webbeben nehmen seit 1997 an Häufigkeit und Stärke kontinuierlich zu. Wie ist das zu erklären? Experten gehen davon aus, daß sich die Zahl der Netzknoten im WWW jede Stunde durchschnittlich um ca. 4,24 web vergrößert. Zum Vergleich : Das gesamte WWW hatte am 20.11.2000 (Sandbothe-Studie) einen Durchmesser von ca. 87,5 Mweb (=Mega-web). Die genauen Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich diese Vergrößerungen vollziehen, insbesondere der Rhytmus dieser Verweitung, sind derzeit Gegenstand vielfältiger Forschungsaktivitäten.

Ein Forschungsteam um Prof. D.T. Wetherspoon an der University of Chicago entdeckte vor kurzem Paralellen zur Brownschen Molekularbewegung, genauere Ergebnisse sollen bis Mitte 2005 vorliegen.

Der japanische Mathematiker Dr. M. Sajushi vermutet Zusammenhänge mit den fernen Gliedern der Fibonacci-Folge. Konkretere Ergebnisse werden von einer aufwendigen Computer-Simulation in Zusammenarbeit mit der University of Tokyo erwartet.

Überraschendes stellte der Botaniker Prof. Valentin Kamenkow an der Petrozavodsk State University, Karelia fest. Er bemerkte eine erstaunliche Änlichkeit zwischen der Wachstumsfunktion einiger Algenarten und dem Wachstum des WWW. Die laufenden Untersuchungen lassen vermuten, dass bei geeigneten Umweltbedingungen sogar eine ziemlich genaue Simulation des Wachstums möglich ist. Sollte dies gelingen, wäre es erstmals möglich, das Auftreten und die Stärke von Webbeben experimentell vorherzusagen.

Wichtige Hinweise

Falls Sie selbst von Webbeben betroffen sind oder Zeuge eines Webbebens waren, bitten wir um kurze Meldung via Email (Ort, Dauer, Stärke). Wir suchen auch noch Freiwillige, die bereit sind, digitale Messpunkte (s.o.) in ihre eigenen Web-Seiten einzubauen. So können Webbeben früher erkannt und ganze Netzbereiche rechtzeitig gewarnt oder evakuiert werden. DANKE!

Herrlicher Blödsinn also.
Komplettiert wurde dieses Genre mit einer Seite, die sich mit der Mondlandung als angeblichen Fake der NASA beschäftigte. Dabei habe ich Fotos „analysiert“, die jedoch eher der Augsburger Puppenkiste als der NASA entsprungen sein mussten.
Hier ein Screenshot von damals:

Screenshot meiner satirischen Seite zur Mondlandung von 2004
Screenshot meiner satirischen Seite zur Mondlandung von 2004

Heute wäre ich vermutlich vorsichtig damit, so etwas zu veröffentlichen. Die Gefahr, dass unbedarfte Schwurbler darauf reinfallen, wäre mir schon fast zu groß…

Darüber hinaus hielt ich eine „Virtuelle Ausstellung alter Andachts- und Gebetsbildchen“ vor und pflegte auch eine Seite, die ich „oho“ nannte, wobei „oho“ für „olle hardware online“ stand und eine Art virtueller Sammelstelle veralteter PC-Technik war: dort veröffentlichte ich z.B. die Parameter alter Festplatten, die man ja damals noch oft händisch ins BIOS des PCs einzutragen hatte.

Während die Webseite bis dahin aus reinem HTML bestand, setzte ich ab 2002 ein CMS ein: phpwebsite. Dieses CMS stammte von der Appalachian State University, war optisch nicht besonders hübsch, aber sehr mächtig. Das CMS gibt es (glaube ich) nicht mehr. Ab da gab es auf berens.net häufiger News zu Computertechnik und immer mehr zu Linux. 2001 markiert auch meinen persönlichen Abschied vom Windows-Universum und den kompletten Wechsel hin zu Linux.

Ab Anfang 2007 war der Unterbau dieser Webseite dann das CMS Websitebaker, dass ich heute noch gerne für kleinere Projekte einsetze, weil es, wie ich finde, ultra einfach zu bedienen ist.

Und schließlich: seit 10 Jahren läuft berens.net unter WordPress.
To be continued.

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