Konzertfotografie ist jetzt nicht unbedingt das Genre, in dem ich mich wirklich sattelfest fühle. Die Lichtverhältnisse sind meist mies, die spärliche Beleuchtung wechselt permanent. Und zu den schwachen Lichtverhältnissen kommen dann noch die Musiker, die ständig in Bewegung sind, so dass es sehr schwierig wird, scharfe Fotos zu erhalten.
Insgesamt war es also eine große Herausforderung für mich, das Konzert der Musiker „United Music Allstars“ in Asbach-Bäumenheim zu fotografieren.
Konzertfotografie – meine Ausrüstung
Es war klar, dass ich meine Canon 40D mit auf das Konzert nehmen wollte. Aber welches Objektiv? Zuerst liebäugelte ich mit meiner lichtstarken Tokina ATX 2,8/100 Pro D Macro Festbrennweite. Mit der hätte ich aber schwerlich das ganze Bühnengeschehen auf einmal erfassen können. Außerdem schreckte mich der sehr langsame Autofokus der Linse ab. Entschieden habe ich mich dann für einen Kompromiss – ausgestattet sowohl mit einem leichten Weitwinkel als auch mit einem leichten Zoom: das Canon EF 24-85mmf/3.5-4.5 USM.
Es entstanden an dem Abend ca. 1200 Fotos, von denen am Ende etwa 300 vor meinem kritischen Auge Bestand fanden. Die endgültigen Fotos wurden als RAW mittels Bibble 5, das ich unter Linux verwende, für einen Retro-Touch leicht cross-entwickelt und als JPEGs abgespeichert.
Natürlich hatte ich die Kamera auf ISO 3200 (also Maximum bei einer 40D) eingestellt, um überhaupt in meiner Ausbeute halbwegs scharfe Fotos zu erhalten. Dass die Canon 40D in dieser Einstellung ein mehr als deutlich sichtbares Rauschen produziert, finde ich persönlich nicht schlimm. Das Hintergrundgrieseln lässt sich so schon fast als Stilmittel einsetzen…
Konzertfotografie heißt „mitgehen“
Mir ging es übrigens so, dass ich das Gefühl hatte, am Ende des Konzerts die besten Bilder gemacht zu haben. Analog zur Band, die erst am Ende ganz aus sich herausging. Ich denke, zwischen meiner Konzertfotografie und dem Konzert selbst besteht ein sehr, sehr enger, nicht zu unterschätzender Zusammenhang, eine gegenseitige Abhängigkeit. Vermutlich ging es mir mit meinem Fotos wie der Band mit ihrer Musik: ich musste mich in meiner Aufgabe erst beheimaten, mit der Musik und der Choreografie des Konzertes mitgehen, mich „eingrooven“, um mich locker zu machen und – subjektiv für mich – gute Ergebnisse zu erzielen. Dabei half es mir, dass ich mich nicht nur vor der Bühne, sondern auch im Backstage-Bereich ungehindert bewegen konnte und so einigermaßen nahe an die Musiker herankam.
Hier einige Foto-Ergebnisse dieses Abends:
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