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Vintage-Objektive im Vergleich: Helios, Tessar und Oreston

Mit dem Zenit Helios habe ich mich ja bereits in einem früheren Beitrag beschäftigt. Hier geht es um einen direkten Vergleich dieses f2.0/58mm-Objektivs mit zwei anderen Vintage-Festbrennweiten. Ich  vergleiche es mit: Oreston f1.8/50 von Meyer-Optik Görlitz und mit Tessar 2.8/50 von Carl Zeiss Jena.

Geschenkt bekommen: Praktica LTL, 2 Vintage-Objektive und Blitz
Geschenkt bekommen: Praktica LTL, 2 Vintage-Objektive und Blitz

Das Tessar besitze ich schon eine Weile. Darüber habe ich bereits einen Eindruck verfasst. Das Oreston ist erst kürzlich als „Will-sonst-keiner-haben“-Geschenk zu mir gekommen. Es befand sich an einer Praktica LTL. Diese stammt wie auch die drei Objektive aus „Ost“-Produktion. Das Oreston wurde lange Zeit als Standardobjektiv an den Praktica-Kameras verkauft. Es ist mit f1.8 das lichtstärkste antike Objektiv im Set.

Vergleich der Vitage-Objektive

Zum Vergleich der Vintage-Objektive adaptierte ich sie an meiner Olympus OM-D EM-10 (MkIV). Alle Objektive haben den M42-Schraubanschluss. Für alle Objektive verwendete ich den es jeweils gleichen einfachen Adapter. Dieser bringt  einfach ein bisschen Distanz zwischen Linsenkonstruktion und Senor. Er stellt sicher, dass ein Vintage-50mm-Objektiv auch an einer modernen MFT-Kamera ein 50mm-Objektiv bleibt.

Mich hat nun einfach interessiert, welches Bokeh der drei alten Objektive mir wohl am besten gefällt. Natürlich sind die Objektive nur bedingt vergleichbar: das Helios schert aus bei der maximalen Brennweite und das Tessar ist das lichtschwächste Objektiv im Vergleich.

Die folgenden Fotos sind jeweils bei maximaler Offenblende und bei 50mm Brennweite entstanden. Sie vermitteln ganz gut den unterschiedlichen Chrakter der Objektive, einen Bildeindruck und auch die unterschiedliche Anmutung der Ergebnisse.

Hier der Vergleich in Fotos:

Das Helios hat den weichsten und harmonischsten Hintergrundverlauf im Test. Die Bildschärfe in der Mitte lässt nichts zu wünschen übrig, die Schärfenebene ist aber verhältnismäßig klein. Dazu kann das Bokeh auch zu „zittern“ beginnen, es zeigt dann leicht doppelte Ränder. Dies ist mir bei einem früheren Bilddtest schon aufgefallen und kann bei entsprechendem Hintergrund für ziemlich Unruhe im Bild sorgen. – Mir gefällt das Helios trotzdem sehr gut. Das „Zittern“ lässt sich ja auch als Stilmittel gut nutzen.

Obwohl die Blende beim Oreston weiter öffnet, wirkt das Bokeh nicht ganz so sanft wie oben beim Helios. Dafür ist das Zittern verschwunden. Der Farbverlauf ist dennoch sehr harmonisch und stört das Hauptmotiv in der Bildmitte nicht. Die Schärfeebene in der Bildmitte ist subjektiv größer als beim Helios.

Im direkten Vergleich zu den beiden anderen Objektiven, gibt das Tessar mehr vom Hintergrund preis. Das liegt natürlich auch an der geringeren Lichtstärke des Glases. Das Tessar zeigt aber bei bestimmten Hintergründen die oft gewünschten „Bubbles“, etwa bei Lichtern im Hintergrund. Hier auf dem Foto sind diese Bubbles durch Reflexionen ganz links in der oberen Hälfte leicht zu erkennen. Es kommt also darauf an, für welchen Einsatzzweck man es verwendet. Für makronahe Fotografie ist es für mich nicht so sehr geeignet wie etwa für ein abendliches Portrait mit entsprechenden Hintergrundlichtern etwa einer Großstadt.

Fazit

Für mich macht das entschleunigte Fotografieren mit Festbrennweiten und „Altglas“, also Vintage-Gläsern richtig Spaß. Denn: jede alte Linse hat ihren ganz eigenen Chrakter, der wiederum zu einzigartigen Fotos führen kann. Mir hat der Bildvergleich sehr geholfen, ein wenig vom jeweiligen Charakter der Objektive neu zu entdecken.

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